Der Neubau soll Anfang nächsten Jahres mit Fördermitteln für eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital reanimiert werden. In einem meiner vergangenen Videos hatte ich erläutert, warum der Neubau tot ist Hier geht es zum Video . Jetzt könnte sich eine Wende ergeben, wobei die Betonung auf KÖNNTE liegt. Bundesbauministerin Geywitz will ein Förderprogramm der KfW für Familien, die nicht zuviel verdienen dürfen, über 350 Millionen Euro aufsetzen und weitere 650 Millionen ohne Einkommensbegrenzung.
Baufinanzierung ohne Eigenkapital mit Fördermitteln auffüllen
Laut diesem Bericht der Zeit richtet sich die Förderung an Familien mit mindestens einem Kind und einem zu versteuernden Einkommen von nicht mehr als 60.000 Euro pro Jahr. Für jedes weitere Kind im Haushalt steigt dieser Betrag um 10.000 Euro, wobei hier besondere Aufmerksamkeit erforderlich ist. Denn das zu versteuernde Einkommen wird nur im Steuerbescheid des Finanzamtes ausgewiesen. Auf Wikipedia finden Sie zu diesem Thema eine Erklärung, wie sich das zu versteuernde Einkommen zusammen setzt: Schauen Sie mal hier vorbei
In den Bundesländern gibt es ähnliche Förderungen für den gesamten Immobilienmarkt, die allerdings meistens auch den Einsatz von Eigenkapital fordern. Die Nutzung dieser Programme ist aufgrund des fehlenden Eigenkapitals in den letzten Jahren sehr stark zurück gegangen. Das Programm der Bundeministerin soll nun aber genau dieses fehlende Eigenkapital ersetzen. Demensprechend müsste die grundbuchliche Absicherung dieses zinsgünstigen Kredites nun nicht mehr über die finanzierende Bank laufen (meine persönliche Annahme).
Baufinanzierung ohne Eigenkapital nur für diese Häuser
Das Förderprogramm soll über den Klima- und Transformationsfonds laufen. Daher werden auch nur neue Gebäude gefördert, die den neuesten Energieeffizienzstandard erfüllen. Wobei die Lücke zwischen den technischen Anforderung, die man für die Erteilung einer Baugenehmigung sowieso erfüllen muss, und denen dieser Förderung nicht allzu groß sein können.
Die entscheidende Frage, die sich mir stellt, ist, wie hoch der Förderbetrag je Häuslebauer sein wird. Denn davon hängen zwei Punkte ab. Erstens: wie weit reduziert sich der Beleihungsauslauf bei der Bank? Danach richtet sich dann die Kondition für die Hauptfinanzierung und ob die Finanzierung überhaupt darstellbar ist. Denn mit 60.000 Euro zu versteuerndem Einkommen wird man sich keinen Palast leisten können. Zweitens: wie lange reicht der Fördertopf.
Fördermittel könnten sehr schnell vergriffen sein
Eine Milliarde Euro hört sich im ersten Moment sehr viel an. Das folgende Beispiel aus einem vergangenen Förderprogramm zeigt aber, dass ein Fördertopf sehr schnell zu Ende gehen kann. Anfang des Jahres wurde eine neue Energieeffizienzförderung über 1.000.000.000 Euro durch die KfW ausgegeben. Der Topf war bereits nach einem Monat leer.
Wie kann das sein? Ganz einfach: Es gab einen Förderbetrag von 150.000 Euro pro Bauvorhaben woraus sich 6.667 Anträge fördern lassen (1 Mrd. Euro / 150.000 Euro). In der Zeit vom Januar bis Oktober 2021 wurden nach offiziellen Angaben 92.909 Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser in Deutschland erteilt, was 9.291 Baugenehmigungen im Monat entspricht. Wenn also jede Baugenehmigung auch einen Förderantrag zur Folge hat, reichen 1.000.000.000 Euro nicht mal einen Monat!
In diesem Video habe ich diese Zahlen etwas genauer vorgestellt. Bei Interesse können Sie das Ganze HIER nochmal besser nachvollziehen.
Mein Fazit zur Förderung der Baufinanzierung ohne Eigenkapital
Notieren Sie sich also den 01. April 2023 in Ihrem Kalender und hoffen, dass Sie dann auch ein baureifes Grundstück zur Verfügung haben, um einen Förderantrag stellen zu können. Denn es sind ja nur 350.000.000 Euro allein für Familien innerhalb der Einkommensgrenzen. Darüber hinaus konkurieren private Häuslebauer bei den 650.000.000 Euro unter anderem mit Wohnungskonzernen oder Genossenschaften, die diesen Betrag in wenigen Projekten aufbrauchen können.
Ob die Förderung also wirklich besser ist das bisherige Baukindergeld, wie es die Bauministerin Geywitz behauptet, muss sie erst noch beweisen. Wer sich an das Baukindergeld nicht mehr erinnert, kann sich dieses Video noch einmal ansehen. Ich bin aufgrund der aktuellen Bundesregierung eher skeptisch, dass das ein Erfolg wird. Denn der Neubau passt nicht in die grüne Idiologie. Außerdem sind am 09. Oktober ja noch die Landtagswahlen in Niedersachsen. Da kommt so eine Meldung zu einer neuen Förderung sicher ganz gut bei den Wählern an. Ein Schelm, wer Böses denkt.
Sobald es weitere Informationen zu diesem Thema gibt, werden Sie hier davon lesen. Laden Sie sich also am besten gleich mein kostenloses Ebook herunter, dann bekommen Sie auch eine Nachricht, wenn es etwas Neues zu diesem und weiteren interessanten Themen gibt.
Bleiben Sie gesund!
Ihr Stefan Schulze